Geschichte
Die Feuerbekämpfung vor und um 1800 beschränkte sich in Schönberg auf eine Überwachung durch die beiden Nachtwächter und auf Hilfe durch Selbsthilfe, die zwar im Laufe der Zeit immer besser durchorganisiert wurde, was den Markt aber nicht vor Bränden bewahrte.
Der Löschangriff erfolgte durch Schöpfen mit ledernen Eimern aus den 3 Marktbrunnen. Um 1800 wurde die erste Feuerspritze angeschafft, als „Sirene“ diente die Kirchenglocke.
Es gab bereits eine Feuerpolizei sowie strenge Verhaltensmaßregeln, die aber nicht verhindern konnten, dass der Markt mehrmals fast komplett abbrannte:
26.07.1591: 14 Häuser brennen komplett nieder, darunter auch Kirche und Pfarrhof
18.05.1661: 17 Häuser des Marktes gehen in Flammen auf
05.05.1664: Pfarrhof, Kirche und die gesamte rechte Marktseite werden ein Raub der Flammen
04.07.1810: aufgrund eines Blitzschlags brennt das Seilerhaus und mit ihm 16 weitere Häuser der rechten Marktseite, Pfarrhof und Kirche sind bedroht, Schönberg ist vorübergehend ohne Schulstube und Rentamt
1811: Schönberg wird aufgrund einer Regierungsverordnung Mittelpunktfeuerwehr, eine Feuerspritze auf Rädern wird angeschafft
27.06.1830: ebenfalls ein Blitzschlag ist die Ursache des Brandes von Schloß und Bräuhaus Rammelsberg
27.07.1834: Durch Brandstiftung beim Kramer Voreck brennt der ganze obere Markt mit seinen 23 Häusern, die Pfarrkirche wird vernichtet, der Pfarrhof verschont
22.12.1834: Der Ersatzbau des Bräuhauses Rammelsberg brennt ebenfalls nieder
18.11.1843: Vermutlich wieder durch Brandstiftung werden 5 Häuser des Marktplatzes gegenüber des Rentamts vernichtet.
Die wiederhergestellten Häuser erhalten nun eine Fassade im Stil der Innstädte.
02.10.1856: Aus Fahrlässigkeit bricht ein Feuer aus, das fast die gesamte linke Seite des Marktes, insgesamt 14 Häuser, in Schutt und Asche legte. Darunter auch Rent- und Forstamt, welche am gleichen Platz wieder entstehen (heute Rathaus und „Zankl“-Haus). Diese vielen Feuersbrünste erneuerten den Markt fast vollständig. Nur noch wenige Häuser Blicken auf eine längere Vergangenheit zurück. Der Wiederaufbau erfolgte jedoch stets auf der alten Parzelle, so dass der mittelalterliche Marktgrundriss eigentlich erhalten blieb.
16.11.1862: Einberufung eines Feuerwehr-Corps (neue Feuerwehrordnung für Schönberg) Kommandant: Hw. Magistratsrat Karl Kuhn
04.03.1866: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schönberg Kommandant: Metzgermeister Paul Hörner 64 Mitglieder treten dem Verein bei Ausrüstung: 1 Saug- und Druckspritze 1 Druck- und Handspritze
sowie einige Feuereimer, 3 Feuerhaken und 3 Feuerleitern mit Stützen
1870/71: Anschaffung eines Requisitenwagens, Hänge- und Dachleitern und Feuerhaken
1872: Neukauf einer „modernen Löschmaschine“
28.06.1891: 25-Jähriges Vereinsjubiläum mit Weihe der 1. Fahne
22.09.1898: Großbrand in Mitternach, nur 3 Häuser können gerettet werden. 20 Familien wurden obdachlos, 13 Stück Vieh fielen dem Brand zum Opfer
Foto: Mannschaft um 1900
1926: Kauf einer Magirus-Motorspritze
24.02.1927: Brand von 3 Häusern im Schönberger Markt, bei dem ein Pferd, zwei Schweine und eine Ziege den Flammentod fanden.
1930: der Verein zählt 129 Mitglieder, Schönberg hat eine Sanitätskolonne, bei der 2 Sanitäter ständig bei der Wehr eingesetzt werden. Ein Krankentransportwagen, eine Trage und 5 Sanitätstaschen sind vorhanden.
22.06.1932: Bei einem Brand in Schönberg werden 7 Feuerwehrleute verletzt
1934: Der Brandweiher am „Lachner-Wiesl“ wird angelegt, um der Wassernot im Markt entgegenzuwirken.
17.05.1937: die Freiwillige Feuerwehr Schönberg wird zur Feuerlöschpolizei umfunktioniert und Reichsführer Himmler unterstellt.
1940: Die aktive Wehr zählt 60 Aktive und 20 Reservemitglieder.
Das Inventar besteht aus:
1 Motorspritze 1 Wagenspritze (Druckluft) 1 Schubleiter auf Rädern 1 Schubleiter ohne Räder 2 fahrbare Schlauchhaspeln 1 fahrbaren Hydraulikschlauchwagen 12 m gummierte Schläuche 300 m nicht gummierte Schläuche 11 m Saugschläuche 20 Paar Kupplungen 1943: Die HJ-Feuerwehr zählt 15 Jungen, eine HJ-Spritze wird angeschafft
25.04.1945: Schönberg wird von den Amerikanern in Brand geschossen. Fast alle Ausrüstungsgegenstände der Wehr werden vernichtet.
1949: Die Freiwillige Feuerwehr Mitternach wird aufgelöst. Die Mitternacher Fahne und die der ebenfalls aufgelösten Feuerwehr Mißlberg befinden sich im Feuerwehrhaus.
Nach dem 2. Weltkrieg bestand die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr Schönberg im Wesentlichen aus zwei Motorspritzen, einer TS 3 und einer Magirus, die auf einem Pferdefuhrwerk montiert war.
Der Ort Schönberg wurde in den letzten Kriegstagen zu 80% zerstört. Das Bestreben richtete sich deshalb vielfach danach, wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben. Erschwerend kam hinzu, dass gerade zu dieser Zeit sehr viele Flüchtlinge und Vertriebene aus Osteuropa .und Südosteuropa in die grenznahen Gebiete einströmten.
.Die wichtigsten Einsätze der Wehr in der Nachkriegszeit:
21.03.1964: Gebäudebrand im Anwesen Drexler, Rammelsberg dem ein Stall, Werkstätte und Hausdach zum Opfer fielen Wohnhaus und Viehbestand konnten gerettet werden.
25.03.1965: Großfeuer in der Schlosskellerei Rammelsberg, das den Holzaufbau über den Kellerräumen völlig einäscherte. Das angrenzende Wohnhaus konnte jedoch gerettet werden.
26.04.1965: Spielende Kinder hatten in der Scheune des Landwirtes Boxleitner ein Feuer entfacht, das innerhalb weniger Minuten den Heustadel in Brand setzte. Des Feuer griff auch auf das benachbarte Anwesen über. 2 Scheunen, 2 Schuppen und ein Stall brannten völlig nieder, ein Wohngebäude erlitt schweren Schaden. Das zweite Wohnhaus wurde gerettet, ein Übergreifen der Flammen auf einen unmittelbar daneben stehenden dritten Heuschober wurde verhindert.
08.06.1984: Großbrand im Bauernhof Poschinger, Saunstein, der den Großteil der landwirtschaftlichen Gebäude vernichtete.
09.02.2006:
Schneekatastrophe
27.07.2006: Brand des Raiffeisenlagers in Schönberg
03.06.2013:
Hilfe bei der Flutkatastrophe in Deggendorf und Passau
Zur ausführlichen Chronik...
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